Nach dem großen Erfolg der Lyrischen Post veranstaltete ich im Oktober 2021 einen Mundart-Monat: 31 Gedichte und Geschichten gingen täglich als Lyrik-Newsletter an alle, die sich dafür interessiert haben: gemeinnützig, niederschwellig und kostenlos. Da Mundart nicht immer einfach zu lesen ist, habe ich die »aff Fränkisch« verfassten Gedichte und Geschichten eingesprochen und zusätzlich als Audio-Datei an die Newsletter geheftet.
Wer mag, kann sich alle 31 Ausgaben plus 1 Zugabe ansehen und anhören!
Gefördert durch:
Mundart-Monat, Tag 31
Liebe Freundinnen und Freunde des guten Wortes, liebe Fans des Fränkischen,
ich kann es nicht anders sagen. Es war mir eine große Freude, Ihnen einen Monat lang – 31 Tage – meine Mundart zu zeigen, mei Schbrooch in all ihre Faseddn.
Auf die 31 Gedichte und Geschichten gab es mehr als 250 Rückmeldungen, auf die ich alle geantwortet habe (und zwar gerne!); manchmal sollte ich auch das ein oder andere Wort übersetzen.
Ich freue mich besonders, dass sich so viele Norddeutsche auf den fränkischen Dialekt eingelassen haben. Das ist nicht selbstverständlich, und manchmal fühlte ich mich gar als ein kleiner Botschafter hier oben im Norden. Ein gutes Gefühl! Es zeigt auch, dass Geschichten und Gedichte nicht an eine Sprache gebunden sind, sondern auf einer anderen Ebene – sozusagen übersprachlich – Menschen zusammenbringen, über alle regionalen Unterschiede hinweg.
Es waren konstant um die 250 Abonnentinnen und Abonnenten (mal eine mehr, mal einer weniger), die diesen Mundart-Monat verfolgt haben. Wer einige der Gedichte und Geschichten noch einmal nachhören und nachlesen mag, kann das auf dieser Seite tun.
Ich jedenfalls bedanke mich bei Ihnen allen für das Interesse und die Aufmerksamkeit und werde Sie weiterhin über neue Projekte in meinem Newsletter Lyrische Post informieren; etwa alle ein oder zwei Monate geht eine Ausgabe in die Welt (selbstverständlich kostenlos und jederzeit abbestellbar binnen Sekunden). Und, wer weiß, vielleicht gibt es ja 2022 wieder ein neues Newsletter-Projekt …
Kommen Sie gut durch den Winter! Matthias Kröner
Dahamm und Anderswo
Deil 13: Werdschdoffhuuf
Iich geh zum Werdschdoffhuuf.
Doo bringsd des alde Graffl schnell loos.
Doo hosd des Gfühl,
dassd aweng aafräumsd
in dir.
Doo is äs Audo dann widder leer,
und dä Keller
konn widder vull wern.
Doo bisd beruhichd.
Doo maansd,
dassd richdi wos wechbrachd hosd,
richdi wos gschaffd,
richdi vyll.
Doo gehds danooch widder weider.
Iich kenn änn,
der is kurz vur seim Dood
zum Werdschdoffhuuf.
Alle hamm dachd: Der werd widder.
Derbei wollder blooß aweng aafräumer –
für di Ewichkeid.
P.S.: Der Mundart-Monat wird von den Kulturämtern der Städte Nürnberg, Fürth und Erlangen gefördert. Schicken Sie diesen Newsletter jederzeit an gute Freundinnen und Freunde, die Lust auf Fränkisch haben. Wer die Newsletter bekommen möchte, braucht mir nur eine Mailadresse zu schicken.
P.P.S.: Wer über die Gedichte und Geschichten sprechen mag, hat auf meiner Facebookseite dazu Gelegenheit. Natürlich können Sie mir auch jederzeit auf diese Mail antworten und Ihre Meinung zum Gedicht oder zur Geschichte des Tages schicken. Ich freue mich darauf und bin gespannt.